Altersabhängige Abnutzungsmerkmale kennen
Wohnungskauf second hand
14. Juli 2013 / Andreas Tsilis
Die 1950er Wirtschaftswunderjahre brachten den Wunsch nach Eigentum. In dieser Zeit enstanden die ersten Eigentumswohnungen im modernen Sinn - die Häuser, in denen sich Eigentumswohnungen befinden, können aber weitaus älter sein. Je nach Altersklasse zeigen diese Immobilien typische Abnutzungsmerkmale. Hinzu kommen können Mängel aufgrund erfolger Instandsetzungen. Neben modernisierungsbedürftigen Wohnungen werden auch solche mit Neubaustandard angeboten, die vor der Privatisierung umfassend instand gesetzt und modernisiert wurden.
Der äußere Eindruck zählt. Ebenso wichtig ist es, sich ein Bild von den typischen Abnutzungsmerkmalen der Immobilie zu machen. Foto Jan von Bröckel / pixelio.de
Kenntnisse des Bautyps, der Baustoffe und Konstruktionstechniken helfen Kaufinteressenten bei der Entscheidung für eine Immobilie. Empfehlenswert ist das Hinzuziehen eines kundigen Bauberaters (Architekt oder Bauingenieur). Von Vorteil ist, wenn sich eine ehemalige Baubeschreibung auftreiben lässt. Diese gibt wichtige Hinweise zur Bauqualität und zur Ausstattung. Ein Energieausweis erlaubt Rückschlüsse auf die Energieeffizienz.
Besonderheiten bei den Altersklassen
Wohngebäude von 1890 bis 1920
- dicke Außenwände mit guten Schall- und meistens akzeptablen Wärmeschutzeigenschaften
- Hinterhoffassaden meist einfach verputzt
- großzügig geschnittene Wohnungen und Räume
- Bäder meist nachträglich eingebaut
- Kohleöfen in der Regel durch gas- oder Öl-Zentralheizung ersetzt
Wohngebäude 1920 bis 1945
- Außen- und Innenwände häufig dünner
- Einsatz von Bims- oder Bimshohlblocksteinen
- deutlich kleinere Wohnungen
- Fassaden verputzt
- Einzelöfen durch Zentralheizungen ersetzt
Wohngebäude 1945 bis 1965
- Dünne Außenwände mit schlechten Wärme- und Schallschutzeigenschaften
- Fassaden einfach verputzt
- Geschossdecken oft aus Stahlbeton
- Dachstühle nicht wärmegedämmt
- Wohnungen oft klein und beengt
- Einzelofenheizung
- Holzfenster mit Einfachverglasung
Wohngebäude 1965 bis 1990
- Flachdach und Beton
- Asbesthaltige Baumaterialien, Mineralwolle und chemischer Holzschutz
- Wärmedämmung und Schalldämmung verstärkt eingesetzt
- Wohnungen deutlich größer
- in der Regel Balkon oder Terrasse
- Oft Fenster mit PVC-Rahmen
Wohngebäude ab 1990
- Heizungstechnik der frühen 90er Jahre bereits jetzt veraltet
- Wärmepumpen oft mit sehr hohem Stromverbrauch
- Viele Brennwertgeräte nicht energieeffizient und energiesparend
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