magazin.ratgeber-eigentumswohnung.de

Baumängel bei Betongold

Ein Gutachter hilft bei der Wertermittlung


18. Juni 2013 / Andreas Tsilis

An allem nagt der Zahn der Zeit, auch an Betongold. Nur wer trägt die möglicherweise zentnerschweren Lasten , wenn das Bauwerk bereits nach kurzer Zeit (zer-)bröckelt? Im Regelfall der Handwerker, so will es das Gesetz: Haftung für Baumängel fünf Jahre (ab der Bauabnahme).

Ein Gutachter hilft bei der Wertermittlung Š Eisenhans - Fotolia.com

Aber Papier ist geduldig –und während die Gerichte über die (verjährten) Mängelansprüche entscheiden, wird es im heimischen Gebälk möglicherweise hübsch weiter rieseln. Was ist also zu tun? Bei einer Bestandsimmobilie sollte man vor dem Kauf ein Wertgutachten durch einen Bausachverständigen erstellen lassen. So lässt sich überprüfen, ob ein verlangter Kaufpreis auch tatsächlich gerechtfertigt ist oder ob das betreffende Objekt aufgrund vorhandener Mängel einen geringeren Wert hat. Selbst versteckte Baumängel deckt der Experte auf – Mängel , die ohne seine Spürnase widrigenfalls zur Zwangsversteigerung der Immobilie führen. Grund: Viele Objekte stehen auf finanziell so wackligem Boden, dass unvorgesehene Renovierungskosten am Ende zur Zwangsversteigerung führen. Gutes Beispiel: Ältere Gebäude sind oft nur unzureichend gegen Feuchtigkeit geschützt, Risse an der Fassade führen beispielsweise dazu, dass Feuchtigkeit in das Mauerwerk oder die Wärmedämmung eindringt. Die Sanierungskosten summieren sich und reißen ein tiefes Loch in das finanzielle Budget. Wohin das im Ergebnis führen kann, zeigen die Schicksale der Flutopfer. Auch wenn der Vergleich vordergründig hinkt: Betrachtet man den finanziellen Schaden, hilft der Bausachverständige, sich gegen „versteckte“ Mängel in der Bausubstanz zu wappnen. Das erstellte Wertgutachten gibt dem Käufer einen genauen Aufschluss über den tatsächlichen Wert der Immobilie.

Wertgutachten stärkt Verhandlungsposition

Hopp oder Top. Die Wette gilt, viele Verkäufer versuchen ihre Immobilie zu einem Preis über dem Verkehrswert loszueisen. Ob das klappt, hängt auch vom Verhandlungsgeschick des Kaufinteressenten ab. Zu seinem Faustpfand kann das Wertgutachten werden, schließlich hängt der Wert einer Immobilie von vielen Faktoren ab. Der „dokumentierte Bausachverstand“ schützt vor überteuerten oder übereilten Investitionen. Der Kauf einer Immobilie ist ein wichtiger Anwendungsfall von vielen - weitere Gründe, um einen Sachverständigengutachten in Auftrag zu geben, sind: Im Einzelfall reduziert sich möglicherweise die festgelegte Erbschaftssteuer. Wer eine Immobilie als Investitionsobjekt erhält, erhält zudem eine Prognose über die zu erwartende Rendite sowie über die möglichen Mieteinnahmen, die mit einem Objekt zu erzielen sind. Dazu wird ein Bausachverständiger benötigt, um den Wert bereits vorhandener Mängel zu beziffern, die anschließend gerichtlich geltend gemacht werden können.

Neutralen Gutachter wählen

Wie würde wohl ein Spiel ausgehen, in dem der FC Bayern den Schiedsrichter auswählt? Im Idealfall sollten bei Immobilienangelegenheiten der „Schiedsrichter“ (Gutachter) ausschließlich von der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer oder der Architektenkammer benannt werden. Wünschenswert ist dabei eine gerechte Kostenverteilung, die auch den (unrichtigen) Behauptungen Rechnung trägt. Schließlich sollte ein eingeschalteter Sachverständige auch nicht den Weg zu den Gerichten verbauen. Damit bleibt die Möglichkeit, Feststellungen und Bewertungen auf dem ordentlichen Rectsweg zu prüfen.

ähnliche Artikel
Kommentar abgeben

Name

Email

Webseite (optional)



Ihre eMail wird nicht abgefragt, tragen Sie auch hier bitte NICHTS ein:

magazin.ratgeber-eigentumswohnung.de ratgeber-eigentumswohnung.de
Impressum    Datenschutz